Der Gerätehausbau

Schon in den 60er Jahren unternahm die Freiwillige Feuerwehr Riedlingen bei der damals noch selbstständigen Gemeinde immer wieder Vorstöße wegen dem Bau eines neuen Feuerwehr-Gerätehauses. Das alte Gebäude in der Kaiser-Karl-Straße, an das später ein Trockenturm angebaut wurde, war längst zu klein geworden, auch war der Bauzustand dem Alter entsprechend schlecht. Ein Um- oder Erweiterungsbau scheiterte daran, dass das Grundstück zu klein war, aber auch von den Angrenzern nichts erworben werden konnte. Bemühungen im alten Ortsbereich ein Grundstück oder ein zum Bau geeignetes Gebäude zu erwerben, waren vergebens.Bemüht haben wir uns um den Erwerb des ehemaligen Gasthauses zur Sonne. Diese Bemühungen scheiterten aber unter anderem am Denkmalschutz. Ein weiterer Standort hätte sich am alten pfarrhof angeboten. Der damalige Stadtpfarrer Max Fischer war der Sache anfangs aufgeschlossen, doch aus verschiedenen Gründen scheiterte dieses Ansinnen auch.

Das Grundstück an der Heckenrosenstraße, auf dem der Neubau erstellt wurde, hatte die Gemeinde Riedlingen im Zuge der Friedhofserweiterung erworben. Auch nach der Eingemeindung lag die Freiwillige Feuerwehr Riedlingen der Stadt Donauwörth immer wieder in den Ohren. Die Zusage der Wehr, den Bau zum größten Teil in freiwilliger Eigenleistung zu erstellen, waren für Bürgermeister und Stadtrat schließlich doch ausschlaggebend, dem Drängen nachzugeben und das Grundstück und die hierfür erforderlichen Restmittel bereitzustellen. Architekt Anton Götz konnte für die Planung des Gebäudes gewonnen werden. Nachdem die baurechtliche Genehmigung durch das Landratsamt erteilt und von der Regierung von Schwaben die ZuschußinaussichtsteIlung gegeben war, konnte am 13. November 1977 mit den Bauarbeiten begonnen werden. Durch den Fleiß der freiwilligen Helfer war es möglich, bereits am 23. Dezember 1977 das Richtfest zu feiern. Jedoch blieb den zum Hebauf Geladenen nicht viel Zeit zum Feiern, denn ein Brand bei Georg König am Käserberg, setzte der Feier ein vorläufiges Ende. Nach Beendigung der Löscharbeiten wurde die Hebauffeier fortgesetzt. Viele Arbeitsstunden waren nötig, um das Werk schließlich im Dezember 1978 zu vollenden. Insgesamt 6014 freiwillige Arbeitsstunden wurden von alten, wie von jungen Mitgliedern, von Freunden und Gönnern der Wehr erbracht. Erwähnenswert ist die Arbeitsleistung der Familie Förg, der Vater und die drei Söhne erbrachten ein Drittel aller geleisteten Arbeitsstunden. Aber auch alle übrigen Helfer und Spender haben zum gelungenen Werk beigetragen.

Einweihung des Feuerwehrgerätehauses

Am Donnerstag den 24. Mai 1979, Christi Himmelfahrt, fand die Einweihung des Feuerwehrgerätehauses an der Heckenrosenstraße statt. Der Neubau, in dem neben der Halle ein nett eingerichteter Unterrichtsraum (Aufenthaltsraum) besteht, wurde in über 6000 freiwilligen Arbeitsstunden erstellt. Im Hof wurden Bierzelttische und Bänke aufgestellt. Ein Grill für Würstchen stand ebenso bereit, wie Bier vom Fass. Bei strahlendem Sonnenschein versammelten sich um 9:00 Uhr die Mitglieder der Feuerwehr und der anderen örtlichen Vereine, die Kommandanten der Stadtteilfeuerwehren, Stadträte und Ehrengäste. Gemeinsam wurde mit der Blaskapelle Tapfheim in die Dreifaltigkeitskirche marschiert. Nach der feierlichen Messe, die Pater Dipold hielt, versammelte man sich wieder beim Feuerwehrgerätehaus. Anschließend an ein paar Worte des Kommandanten wurde die kirchliche Weihe vorgenommen. Jetzt bekam die Allgemeinheit Gelegenheit das neue Feuerwehrgerätehaus mit seinen Einrichtungen zu besichtigen.Vor dem Mittagessen sprachen Bürgermeister Dr. Alfred Böswald, Kreisbrandinspektor Hans Sandner und Kommandant Anton Seidel Grußworte. Nach dem Mittagessen, das einige Frauen von Kameraden zubereiteten, wurde gemütlich weitergefeiert. Ein Gewitterschauer am Nachmittag konnte die Fröhlichkeit nicht verderben, es wurde dann bis zum späten Abend in der Halle weitergefeiert. Diese Einweihung war der Grundstein für unsere, zur Tradition gewordene, alljährlich stattfindende Vatertagsfeier.

Erweiterungsbau

Durch die Anschaffung einer Vielzahl von Geräten, Schutzkleidungen und Ausrüstungsgegenständen, war unser, im Jahr 1978 in Eigenleistung erbautes Feuerwehrgerätehaus, zu klein. Nach vielen Beratungen und Besprechungen innerhalb der Vorstandschaft und nach der Genehmigung durch die Stadt Donauwörth, konnte im August 1997 mit dem Anbau begonnen werden. Das gesamte Bauvorhaben wurde ebenfalls in Eigenleistung erstellt. Durch die Mithilfe vieler freiwilliger Helfer konnte am 30. Mai 1998 der Erweiterungsbau durch Stadtpfarrer Bise eingeweiht werden. In seinem Grußwort gratulierte Oberbürgermeister Dr. Alfred Böswald der Freiwilligen Feuerwehr Riedlingen zum gelungenen Anbau an das Gerätehaus. Die Planungs- und Ausführungsarbeiten seien aus einem Guß erfolgt, in sehr kurzer Zeit realisiert und voll aus Vereinsmitteln bezahlt worden. Es hat sich als richtig herausgestellt, dass der Anbau voll unterkellert wurde. Den gemeinsamen Geist sowie Eigeninitiative, die solche Projekte erst ermöglichen, gibt es eigentlich nur noch bei der Feuerwehr. Nachdem der Stadtteil Riedlingen laufend größer wird und die Brandgefahr entsprechend wächst, ist es nur folgerichtig, dass auch das Feuerwehrgerätehaus mitwachst. Die Riedlinger Wehrmänner handeln nach Ansicht des OB's nach dem Motto "Hilf dir selbst dann hilft dir Gott". Als Beitrag dazu überreichte der Oberbürgermeister dem Kommandanten einen Scheck der Sparkasse über 2.000 DM, als Zuschuss zu den Baukosten und wünschte der Riedlinger Wehr nicht nur dienstliche Einsätze im neuen Anbau, sondern auch gesellige Veranstaltungen. Mit den besten Wünschen schloss Oberbürgermeister Dr. Böswald ab. KBI Sandner blickte in seinem Grußwort zurück in das Jahr 1978, als das Riedlinger Gerätehaus auch größtenteils in Eigenleistung gebaut wurde und stellte fest, dass dieses Feuerwehrgerätehaus für die öffentlichen Kassen wohl das billigste im ganzen Landkreis ist und sich, erst recht nach dem Anbau, sehen lassen kann. Neben den Arbeitsleistungen wurden aus der Vereinskasse ca. 36000,- DM ausgegeben.

Umbau und erneute Erweiterung

Knapp 14 Jahre nach der Erweiterung wurde das Gerätehaus wieder zu klein. Durch den demographischen Wandel hat sich in der Feuerwehr einiges geändert, so ist es heute selbstverständlich, dass auch Frauen in der Feuerwehr ihren Dienst leiste. Da es an getrennten sanitären Anlagen fehlte, stellte die Wehrführung einen Antrag bei der Stadt Donauwörth, die Toiletten zu sanieren und zu erweitern. In diesem Zusammenhang entstand aus dem Aufenthalts- und Schulungsraum eine moderne Toilettenanlage. Im rückwärtigen Bereich des Gerätehauses wurde das Gebäude um 7 Meter erweitert, wo der neue Schulungsraum und eine Teeküche untergekommen ist. Auch wurde für eine funktionelle Werkstatt ein Platz gefunden. Nach einer Bauzeit von 10 Monaten und vielen Stunden in Eigenleistung konnte der Anbau schließlich am 28. September 2012 mit Gottes Seegen eingeweiht und seiner Bestimmun gübergeben werden.

Erneute Anbau

Mit der Beschaffung des neuen Gerätewagen Logistik 2, welcher Ende 2018 eintraf, wurde ein neues Konzept zur Lagerung der technischen Rettungsgeräte erforderlich. Ein weiterer Anbau sollte neuen Bewegungsraum schaffen. Dem Konzept folgend, wurde in Holzständerbauweise ein Lager- und Garagenraum zwischen Gerätehaus und Friedhof errichtet, um den Feuerwehrhänger und Vereinsutensilien unterzubringen. Im Hallenbereich wurden ebenso das Werkstattequipment und Kleiderhacken der Mitglieder neu geordnet, um für die Rollmodule sinngemäße Lageroptionen zu ermöglichen.

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